Ausgabedatum 07.01.2021

Aufgrund der aktuellen Corona-Lage fand der Amtswechsel der Behördenleitung des Bundesamts für Justiz (BfJ) nicht wie sonst üblich im Rahmen einer größeren Festveranstaltung in Bonn, sondern im kleinen Kreis im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz in Berlin statt. Die aktuelle Corona-Situation machte es erforderlich, den Teilnehmerkreis auf ein Minimum zu beschränken. Die Beschäftigten des BfJ können daher an der Amtsübergabe lediglich mittels einer hierfür erstellten Video­aufzeichnung teilhaben.

Frau Bundesministerin Christine Lambrecht überreichte Frau Keller-Engels ihre Ernennungsurkunde zur neuen Präsidentin des Bundesamts für Justiz. „Ich freue mich, dass ich mit Veronika Keller-Engels eine Nachfolgerin gewinnen konnte, die durch ihre vielfältigen Erfahrungen beste Voraussetzungen für das Amt mitbringt“, sagte Lambrecht. Keller-Engels war seit 2018 beim Generalbundesanwalt beim Bundes­gerichtshof im Grundsatzreferat der Abteilung für Terrorismus tätig. Von 2015 bis 2018 war sie Hauptge­schäftsführerin der Deutschen Stiftung für internationale rechtliche Zusammenarbeit e. V. in Bonn. Davor arbeitete sie von 2013 an als Referentin im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. Zuvor war sie u. a. an der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der Europäischen Union in Brüssel, als Staatsanwältin und Richterin in der bayerischen Landesjustiz sowie als wissen­schaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht und beim Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof tätig.

Bundesministerin Lambrecht bedankte sich bei Heinz-Josef Friehe, der dem Bundesamt neun Jahre lang als Präsident vorgestanden hatte, für seine engagierte und erfolgreiche Leitung. „Die zu Beginn seiner Amtszeit noch relativ junge Behörde hat er zu einem mo­dernen, effizienten und über die nationalen Grenzen hinaus agierenden Justizdienstleister entwickelt“, betonte Christine Lambrecht. In dieser Zeit hat die Behörde einen enormen Aufwuchs erfahren. Hatte das BfJ im Januar 2012 noch rund 750 Beschäftigte, so sind es durch die Übernahme zahlreicher neuer Aufgaben mittlerweile über 1.250 Beschäftigte an fünf Standorten in Bonn. Unter der Leitung von Friehe übernahm das BfJ wichtige neue Aufgaben wie beispielsweise die Führung des Musterfeststellungsklagen­re­gisters, die Bußgeldverfahren gegen soziale Medien nach dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz oder auch verschiedene Aufgaben im Bereich des Verbraucherschutzes.

In ihrer Antrittsrede würdigte auch die neue Präsidentin die Verdienste ihres Vorgängers und bedankte sich bei Bundesministerin Lambrecht für das ihr entgegengebrachte Vertrauen. An die Beschäftigten des BfJ gerichtet erklärte sie, wie wichtig für sie ein gutes Arbeitsklima und eine hohe Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden sei. Hierzu wolle sie ihren Beitrag leisten. Bei seiner Arbeit werde sich das Bundesamt auch künftig an dem Leitsatz orientieren: "Modern, digital ausgerichtet und leistungsstark."

Das Bundesamt für Justiz ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucher­schutz. Als zentraler Dienstleister der Justiz und als Ansprechpartner für den internationalen Rechtsverkehr erfüllt das BfJ vielfältige Aufgaben. Seine wohl bekannteste Dienstleistung ist das Führungszeugnis. Weitere Informationen zum BfJ gibt es im Internet unter www.bundesjustizamt.de.